Bedrohungen
Überfischung und Beifang
Die Menschheit fischt die Ozeane leer. Was dramatisch und überspitzt klingt ist leider die bittere Realität. Von Überfischung ist dann die Rede, wenn mehr Fische dem Meer entnommen werden, als durch Reproduktion nachkommen. Sie zählt zu einer der größten Bedrohungen für viele Meeresbewohner und damit für das marine Ökosystem. Mehr als ein Drittel der weltweit kommerziell genutzten Fischbestände gilt als überfischt. Die Nachfrage nach industriell gefangenem Fisch ist in den letzten Jahrzehnten rasant angestiegen und hat vielfältige Gründe. Im Jahr 2020 wurden dem Meer weltweit insgesamt 78,79 Millionen Tonnen Lebewesen entnommen. Im Vergleich dazu: im Jahr 1950 waren es nur 16,1 Millionen Tonnen. Diese Entnahmemengen setzen den Ozean immer weiter unter Druck. Es werden zu viele Fische entnommen, und es werden zu viele junge Fische entnommen, die noch nicht die Geschlechtsreife erreicht haben und die sich noch nicht reproduziert haben. Millionen von Lebewesen enden als Beifang in den Netzen. Es landen unbeschreiblich viele Überreste der Fischereiindustrie im Meer, wie Netze und Leinen, worin sich marine Lebewesen verfangen und verenden. Durch Schleppnetze werden der Meeresboden und Korallen etc. zerstört und damit schwindet der Lebensraum für viele Arten. Bei der Langleinenfischerei gibt es sehr hohe Beifangquoten, das heißt es werden Arten gefangen, die nicht beabsichtigt waren. Auf diese Weise sterben jährlich Millionen Haie und Rochen und viele sind u.a. dadurch mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Aber nicht nur Knorpelfische verenden als Beifang, auch unzählige Meeresschildkröten und Seevögel, wie z.B. Albatrosse, werden Opfer der Langleinenfischerei. Viele Haiarten stehen außerdem direkt auf der Fangliste der Fischereiindustrie. Insbesondere auf die Hai-Flossen haben es die Fischer abgesehen und wenden das sogenannte Shark Finning an, wobei sie Haien bei lebendigem Leibe die Flossen abschneiden.
Das alles führt dazu, dass viele Arten an den Rand der Ausrottung getrieben werden oder bereits ausgestorben sind. Durch diesen massiven menschlichen Eingriff in das marine Ökosystem werden viele Aspekte eines komplexen Systems verändert, die gravierende und fatale Auswirkungen haben. Die Fischereiindustrie ist sowohl verantwortlich für die nicht nachhaltige Entnahme zu vieler Fische, als auch für den Lebensraumverlust vieler Arten, für die massive Plastikverschmutzung durch Geisternetze in unseren Meeren und für die Tötung von Millionen von Lebewesen durch Beifang.
Shark Finning ist eine grausame Methode, um Haien ihre Flossen bei lebendigem Leibe zu entfernen. In einigen Ländern in Asien werden die Flossen für die Haifischflossensuppe nachgefragt. Aus diesem Grund ist der Wert der Flossen sehr viel höher als der Rest des Körperfleisches. Das motiviert viele Fischer dazu, die Haie durch Langleinen zu fangen und anschließend auf hoher See bei lebendigem Leibe die Flossen abzutrennen. Die Haie werden anschließend, noch lebend, wieder zurück ins Meer geworfen, da sie keinen Wert für die Fischer haben. Die Haie sind nun bewegungsunfähig. Einige Hai Arten sind darauf angewiesen sich zum Atmen zu bewegen, um Wasser mit Sauerstoff durch die Kiemen zu spülen. Wenn sie sich nicht mehr bewegen können ersticken und sterben sie qualvoll. Andere Hai Arten können auch ohne Fortbewegung atmen, indem sie ihre Kiemen aktiv bewegen. Diese Haie sinken bewegungsunfähig zum Meeresgrund und kriegen aktiv mit, wie sie von anderen Fleischfressern bei lebendigem Leibe aufgefressen werden.
Bisher ist das Shark Finning weltweit nicht stark reguliert. Es gibt zwar erste gesetzliche Bestrebungen diese Methode zu verbieten oder einzuschränken, etwa indem der gesamte Haikörper angelandet werden muss, diese Regularien werden aber in den meisten Fällen nicht streng verfolgt oder bei Verstößen nur geringfügig geahndet.
Shark Finning und Langleinenfischerei ist die Hauptursache für den massiven Rückgang der Haipopulation weltweit.
Klimawandel
Durch den Klimawandel sind unsere Ozeane und seine Bewohner auf verschiedene Weise bedroht. Zum einen nimmt der Ozean große Mengen an CO2 auf (ca. ein Drittel des jährlichen CO2 Ausstoßes) und gilt als Kohlenstoffsenke. Durch das aufgenommene CO2 verringert sich aber auch der pH-Wert des Wassers und das Wasser „versauert“. Diese Versauerung der Ozeane hat große Auswirkungen auf alle ozeanischen Bewohner mit einer Kalkschale, wie zum Beispiel Muscheln, Krebse, Korallen, Schnecken, Seesterne etc. Durch den erhöhten CO2 Anteil wird es für sie schwieriger ihre Kalkschale auszubilden, da das saure Wasser die Schalen angreift. Aus diesem Grund verschwinden sie in besonders sauren Teilen der Meere langsam, wodurch die Diversität im Meer abnimmt und sie als Nahrungsquelle für andere Tierarten nicht mehr zur Verfügung stehen, was zu fatalen Folgen für den gesamten Nahrungskreislauf führt.
Die Auswirkungen auf Korallen sind besonders dramatisch, da die Korallen als Kinderstube für viele Arten dienen. Fällt der Lebensraum der Korallenriffe weg, verändert sich das marine Ökosystem dramatisch.
Leider werden unsere Korallenriffe auch durch weitere Aspekte des Klimawandels bedroht. Durch die Erwärmung der Meere sind die Korallen einem sehr hohen Stress ausgesetzt. Korallen sind Nesseltiere, die in Symbiose mit Zooxanthelle (photosynthetisch aktiven Einzellern) auf einer Kalkschicht leben, die jedes Jahr wächst. Wenn sich die Wassertemperatur zu stark erhöht und das Stresslevel zu hoch wird, fangen die Korallen an Zooxanthellen abzustoßen, wodurch sie ihre Farbenpracht verlieren und bleichen. Das bedeutet nicht sofort, dass die Korallen sterben, sie können sich bei sinkenden Wassertemperaturen wieder erholen. Kommt es jedoch nicht zu einer Erholung, sterben die Korallen nach einer gewissen Zeit. Dadurch geht einer der Artenreichsten Lebensräume unseres Planeten verloren, was massive Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Meere hat und insbesondere auch auf die ozeanische Megafauna, da die Korallen nicht mehr direkt als Kinderstube genutzt werden können, die Korallen als Nahrungsquelle wegfallen (Hawksbill-Schildkröte) und die Korallen auch für potentielle Beutetiere bestimmter Arten als Lebensraum wegfallen, was zu einem Lebensraumverlust führt.
Verschmutzung
Ungefähr 80 Millionen Tonnen Plastik schwimmen aktuell in unseren Meeren. Jährlich kommen ca. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen pro Jahr dazu. Das entspricht einer Menge von einer Lastwagenfüllung pro Minute. Dabei schwimmt nur ein geringer Teil an der Oberfläche, der Großteil sinkt in die Tiefsee oder zum Meeresboden. Plastik zersetzt sich nur sehr langsam und benötigt je nach Art mehrere hundert bis tausend Jahre bis zu einer vollständigen Zersetzung. Bis dahin zerfällt es in immer kleinere Partikel, sogenanntes Mikroplastik. Das Problem daran ist, dass diese kleinen Plastikpartikel von den Tieren mit Nahrung, wie z.B. Plankton verwechselt und gefressen werden. Dadurch füllt sich deren Bauch, sie werden aber logischerweise nicht satt und verhungert, obwohl sie „fressen“. Bei größeren Plastikteilen, die gefressen werden, besteht zudem die Gefahr, dass die Tiere ersticken oder verstopfen.
Jedoch ist nicht nur Mikroplastik problematisch, auch große Plastikteile stellen ein erhebliches Risiko für die Bewohner der Meere dar. Tiere verfangen sich in verschiedenen Plastikteilen wie etwa Plastikbändern oder Plastiknetzen und können sich nicht eigenständig befreien. Dadurch sterben sie sehr langsam und leidvoll. Bei Meeressäugern kommt hinzu, dass sie an der Oberfläche atmen müssen und wenn sie sich verfangen, sehr häufig qualvoll ersticken und ertrinken.
Plastik ist jedoch nicht die einzige Verschmutzung in unseren Meeren auch Öl und andere Chemikalien bedrohen die Ozeane und ihre Bewohner.
Lebensraumverlust
Der Lebensraumverlust in marinen Ökosystemen hat viele Gründe:
Der Klimawandel heizt das Wasser auf, wodurch Korallen beginnen zu bleichen und auf lange Sicht sterben. Darüber hinaus verlassen marine Lebewesen ihr angestammtes Gebiet, wenn sich die Temperatur ändert, und suchen neue Gewässer mit der für sie optimalen Temperatur. Das führt zu einer Veränderung des jeweiligen Ökosystems und hat in einem komplexen System weitreichende Folgen. Durch den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels sind u.a. Mangroven bedroht.
Zusätzlich werden die Mangrovenwälder durch die lokale Bevölkerung abgeholzt, um das Holz für verschiedene Zwecke zu verwenden, z.B. um Platz für menschliche Infrastruktur und Siedlungen zu machen, oder schöne Sandstände für Touristen anzubieten.
Durch die Bauwirtschaft wird Sand abgetragen, um diesen als Baumaterial zu nutzen.
Industrielle Fischerei zerstört Lebensräume durch den Einsatz von Schleppnetzen, die sie über den Meeresgrund ziehen und damit alles unaufhaltsam niederwalzen. Die Garnelenzucht tötet durch den Einsatz von Chemikalien Mangrovenwälder im großen Stil; eine Wiederaufforstung nach der Nutzung als Garnelenfarm ist fast immer unmöglich. Insgesamt bedroht die großflächige Verschmutzung mittels Chemikalien nahezu alle Lebensräume. Dazu gehört vor allem auch die industrielle Förderung von Erdöl.
All dies zerstört das Zuhause vieler Arten. Dies hat dramatische Folgen, da insbesondere viele Kinder- und Jugendstuben von Fischen darunter leiden und die jungen Fische sich nicht im offenen Ozean zurechtfinden und ohne den dringend gebrauchten Schutz zu früh im Magen eines Jägers enden.
Massentourismus
Tourismus ist eine Medaille mit zwei Seiten. Tourismus kann, wenn es richtig gemacht wird, sehr viele positive Auswirkungen haben. Auf die Region, die Community, die Natur, das Wildlife und den Naturschutz. Wenn es jedoch falsch gemacht wird, kann es ebenso viele negative Auswirkungen haben.
Positiv zu sehen ist, dass durch die Einnahmen, die durch den Tourismus entstehen, mehr Geld für den Naturschutz zur Verfügung steht. Das Geld, welches durch den Tourismus ins Land kommt, kommt im Optimalfall auch der lokalen Bevölkerung zugute. Insbesondere wenn es um Naturtourismus geht und bestimmte Arten im Vordergrund stehen, ist das ein starker Anreiz für die Anwohner, diese Arten zu schützen, da sie lebendig mehr Wert sind als Tod. Das trifft u.a. auf Haie zu. Ein getöteter Hai bringt einmal Geld ein, ein lebendiger Hai bringt unzählige Male Geld ein. Dadurch, dass mehr Menschen diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben, wächst das Bewusstsein für die Natur und das Verständnis dafür, wie die Tiere tatsächlich leben sollten. Zurück in der Heimat sprechen diese Touristen über die Tiere, ihre Erfahrungen und das was sie gelernt haben und sind ein enorm wichtiger Hebel für die Bekanntmachung von Naturschutz.
Negativ ist jedoch, wenn Tourismus Anbieter die Tiere nur als Objekte betrachten, die ihnen Geld einbringen, das Wohlbefinden der Tiere nicht hoch priorisieren und der Spaß der Gäste im Vordergrund steht und zu Lasten der Tiere geht. Die Auswirkungen dessen sind besonders für die Tiere verheerend. So kommt es u.a. durch vermehrten und sehr unvorsichtigen Bootsverkehr in Tourismusregionen zu häufigen Verletzungen der Tiere. Die Bootsschrauben verursachen großflächige Wunden und zerstören teilweise sogar ganze Flossen und Rücken, was für die Tiere zum Tod führen kann. Dazu kommt, dass leider zu viele Touranbieter sich nicht an bestimmte Verhaltensregeln halten und darauf achten, dass ihre Gäste die Tiere mit Respekt behandeln. Die Tiere fühlen sich davon bedrängt, sind großem Stress ausgesetzt und können sich nicht ausruhen. Von einigen Touristen werden die Wildtiere sogar absichtlich angefasst.
Dadurch ändern die Tiere ihr natürliches Verhalten, meiden langfristig bestimmte Regionen, leiden unter dem starken Stress und sterben dadurch unter Umständen sogar.
Bedrohungen
allgemein…
Überfischung und Beifang
Die Menschheit fischt die Ozeane leer. Was dramatisch und überspitzt klingt ist leider die bittere Realität. Von Überfischung ist dann die Rede, wenn mehr Fische dem Meer entnommen werden, als durch Reproduktion nachkommen. Sie zählt zu einer der größten Bedrohungen für viele Meeresbewohner und damit für das marine Ökosystem. Mehr als ein Drittel der weltweit kommerziell genutzten Fischbestände gilt als überfischt. Die Nachfrage nach industriell gefangenem Fisch ist in den letzten Jahrzehnten rasant angestiegen und hat vielfältige Gründe. Im Jahr 2020 wurden dem Meer weltweit insgesamt 78,79 Millionen Tonnen Lebewesen entnommen. Im Vergleich dazu: im Jahr 1950 waren es nur 16,1 Millionen Tonnen. Diese Entnahmemengen setzen den Ozean immer weiter unter Druck. Es werden zu viele Fische entnommen, und es werden zu viele junge Fische entnommen, die noch nicht die Geschlechtsreife erreicht haben und die sich noch nicht reproduziert haben. Millionen von Lebewesen enden als Beifang in den Netzen. Es landen unbeschreiblich viele Überreste der Fischereiindustrie im Meer, wie Netze und Leinen, worin sich marine Lebewesen verfangen und verenden. Durch Schleppnetze werden der Meeresboden und Korallen etc. zerstört und damit schwindet der Lebensraum für viele Arten. Bei der Langleinenfischerei gibt es sehr hohe Beifangquoten, das heißt es werden Arten gefangen, die nicht beabsichtigt waren. Auf diese Weise sterben jährlich Millionen Haie und Rochen und viele sind u.a. dadurch mittlerweile vom Aussterben bedroht. Aber nicht nur Knorpelfische verenden als Beifang, auch unzählige Meeresschildkröten und Seevögel, wie z.B. Albatrosse, werden Opfer der Langleinenfischerei. Viele Haiarten stehen außerdem direkt auf der Fangliste der Fischereiindustrie. Insbesondere auf die Hai-Flossen haben es die Fischer abgesehen und wenden das sogenannte Shark Finning an, wobei sie Haien bei lebendigem Leibe die Flossen abschneiden.
Das alles führt dazu, dass viele Arten an den Rand der Ausrottung getrieben werden oder bereits ausgestorben sind. Durch diesen massiven menschlichen Eingriff in das marine Ökosystem werden viele Aspekte eines komplexen Systems verändert, die gravierende und fatale Auswirkungen haben. Die Fischereiindustrie ist sowohl verantwortlich für die nicht nachhaltige Entnahme zu vieler Fische, als auch für den Lebensraumverlust vieler Arten, für die massive Plastikverschmutzung durch Geisternetze in unseren Meeren und für die Tötung von Millionen von Lebewesen durch Beifang.
Klimawandel
Durch den Klimawandel sind unsere Ozeane und seine Bewohner auf verschiedene Weise bedroht. Zum einen nimmt der Ozean große Mengen an CO2 auf (ca. ein Drittel des jährlichen CO2 Ausstoßes) und gilt als Kohlenstoffsenke. Durch das aufgenommene CO2 verringert sich aber auch der pH-Wert des Wassers und das Wasser „versauert“. Diese Versauerung der Ozeane hat große Auswirkungen auf alle ozeanischen Bewohner mit einer Kalkschale, wie zum Beispiel Muscheln, Krebse, Korallen, Schnecken, Seesterne etc. Durch den erhöhten CO2 Anteil wird es für sie schwieriger ihre Kalkschale auszubilden, da das saure Wasser die Schalen angreift. Aus diesem Grund verschwinden sie in besonders sauren Teilen der Meere langsam, wodurch die Diversität im Meer abnimmt und sie als Nahrungsquelle für andere Tierarten nicht mehr zur Verfügung stehen, was zu fatalen Folgen für den gesamten Nahrungskreislauf führt.
Die Auswirkungen auf Korallen sind besonders dramatisch, da die Korallen als Kinderstube für viele Arten dienen. Fällt der Lebensraum der Korallenriffe weg, verändert sich das marine Ökosystem dramatisch.
Leider werden unsere Korallenriffe auch durch weitere Aspekte des Klimawandels bedroht. Durch die Erwärmung der Meere sind die Korallen einem sehr hohen Stress ausgesetzt. Korallen sind Nesseltiere, die in Symbiose mit Zooxanthelle (photosynthetisch aktiven Einzellern) auf einer Kalkschicht leben, die jedes Jahr wächst. Wenn sich die Wassertemperatur zu stark erhöht und das Stresslevel zu hoch wird, fangen die Korallen an Zooxanthellen abzustoßen, wodurch sie ihre Farbenpracht verlieren und bleichen. Das bedeutet nicht sofort, dass die Korallen sterben, sie können sich bei sinkenden Wassertemperaturen wieder erholen. Kommt es jedoch nicht zu einer Erholung, sterben die Korallen nach einer gewissen Zeit. Dadurch geht einer der artenreichsten Lebensräume unseres Planeten verloren, was massive Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Meere hat. So leidet insbesondere auch die ozeanische Megafauna, da die Korallen nicht mehr direkt als Kinderstube genutzt werden können, die Korallen als Nahrungsquelle wegfallen (Hawksbill-Schildkröte) und die Korallen auch für potentielle Beutetiere bestimmter Arten als Lebensraum wegfallen, was zu einem Lebensraumverlust führt.
Verschmutzung
Ungefähr 80 Millionen Tonnen Plastik schwimmen aktuell in unseren Meeren. Jährlich kommen ca. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen pro Jahr dazu. Das entspricht einer Menge von einer Lastwagenfüllung pro Minute. Dabei schwimmt nur ein geringer Teil an der Oberfläche, der Großteil sinkt in die Tiefsee oder zum Meeresboden. Plastik zersetzt sich nur sehr langsam und benötigt je nach Art mehrere hundert bis tausend Jahre bis zu einer vollständigen Zersetzung. Bis dahin zerfällt es in immer kleinere Partikel, sogenanntes Mikroplastik. Das Problem daran ist, dass diese kleinen Plastikpartikel von den Tieren mit Nahrung, wie z.B. Plankton verwechselt und gefressen werden. Dadurch füllt sich deren Bauch, sie werden aber logischerweise nicht satt und verhungert, obwohl sie „fressen“. Bei größeren Plastikteilen, die gefressen werden, besteht zudem die Gefahr, dass die Tiere ersticken oder verstopfen.
Jedoch ist nicht nur Mikroplastik problematisch, auch große Plastikteile stellen ein erhebliches Risiko für die Bewohner der Meere dar. Tiere verfangen sich in verschiedenen Plastikteilen wie etwa Plastikbändern oder Plastiknetzen und können sich nicht eigenständig befreien. Dadurch sterben sie sehr langsam und leidvoll. Bei Meeressäugern kommt hinzu, dass sie an der Oberfläche atmen müssen und wenn sie sich verfangen, sehr häufig qualvoll ersticken und ertrinken.
Plastik ist jedoch nicht die einzige Verschmutzung in unseren Meeren auch Öl und andere Chemikalien bedrohen die Ozeane und ihre Bewohner.
Lebensraumverlust
Der Lebensraumverlust in marinen Ökosystemen hat viele Gründe:
Der Klimawandel heizt das Wasser auf, wodurch Korallen beginnen zu bleichen und auf lange Sicht sterben. Darüber hinaus verlassen marine Lebewesen ihr angestammtes Gebiet, wenn sich die Temperatur ändert, und suchen neue Gewässer mit der für sie optimalen Temperatur. Das führt zu einer Veränderung des jeweiligen Ökosystems und hat in einem komplexen System weitreichende Folgen. Durch den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels sind u.a. Mangroven bedroht.
Zusätzlich werden die Mangrovenwälder durch die lokale Bevölkerung abgeholzt, um das Holz für verschiedene Zwecke zu verwenden, z.B. um Platz für menschliche Infrastruktur und Siedlungen zu machen, oder schöne Sandstände für Touristen anzubieten.
Durch die Bauwirtschaft wird Sand abgetragen, um diesen als Baumaterial zu nutzen.
Industrielle Fischerei zerstört Lebensräume durch den Einsatz von Schleppnetzen, die sie über den Meeresgrund ziehen und damit alles unaufhaltsam niederwalzen. Die Garnelenzucht tötet durch den Einsatz von Chemikalien Mangrovenwälder im großen Stil; eine Wiederaufforstung nach der Nutzung als Garnelenfarm ist fast immer unmöglich. Insgesamt bedroht die großflächige Verschmutzung mittels Chemikalien nahezu alle Lebensräume. Dazu gehört vor allem auch die industrielle Förderung von Erdöl.
All dies zerstört das Zuhause vieler Arten. Dies hat dramatische Folgen, da insbesondere viele Kinder- und Jugendstuben von Fischen darunter leiden und die jungen Fische sich nicht im offenen Ozean zurechtfinden und ohne den dringend gebrauchten Schutz zu früh im Magen eines Jägers enden.
Massentourismus
Tourismus ist eine Medaille mit zwei Seiten. Tourismus kann, wenn es richtig gemacht wird, sehr viele positive Auswirkungen haben. Auf die Region, die Community, die Natur, das Wildlife und den Naturschutz. Wenn es jedoch falsch gemacht wird, kann es ebenso viele negative Auswirkungen haben.
Positiv zu sehen ist, dass durch die Einnahmen, die durch den Tourismus entstehen, mehr Geld für den Naturschutz zur Verfügung steht. Das Geld, welches durch den Tourismus ins Land kommt, kommt im Optimalfall auch der lokalen Bevölkerung zugute. Insbesondere wenn es um Naturtourismus geht und bestimmte Arten im Vordergrund stehen, ist das ein starker Anreiz für die Anwohner, diese Arten zu schützen, da sie lebendig mehr Wert sind als Tod. Das trifft u.a. auf Haie zu. Ein getöteter Hai bringt einmal Geld ein, ein lebendiger Hai bringt unzählige Male Geld ein. Dadurch, dass mehr Menschen diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben, wächst das Bewusstsein für die Natur und das Verständnis dafür, wie die Tiere tatsächlich leben sollten. Zurück in der Heimat sprechen diese Touristen über die Tiere, ihre Erfahrungen und das was sie gelernt haben und sind ein enorm wichtiger Hebel für die Bekanntmachung von Naturschutz.
Negativ ist jedoch, wenn Tourismus Anbieter die Tiere nur als Objekte betrachten, die ihnen Geld einbringen, das Wohlbefinden der Tiere nicht hoch priorisieren und der Spaß der Gäste im Vordergrund steht und zu Lasten der Tiere geht. Die Auswirkungen dessen sind besonders für die Tiere verheerend. So kommt es u.a. durch vermehrten und sehr unvorsichtigen Bootsverkehr in Tourismusregionen zu häufigen Verletzungen der Tiere. Die Bootsschrauben verursachen großflächige Wunden und zerstören teilweise sogar ganze Flossen und Rücken, was für die Tiere zum Tod führen kann. Dazu kommt, dass leider zu viele Touranbieter sich nicht an bestimmte Verhaltensregeln halten und darauf achten, dass ihre Gäste die Tiere mit Respekt behandeln. Die Tiere fühlen sich davon bedrängt, sind großem Stress ausgesetzt und können sich nicht ausruhen. Von einigen Touristen werden die Wildtiere sogar absichtlich angefasst.
Dadurch ändern die Tiere ihr natürliches Verhalten, meiden langfristig bestimmte Regionen, leiden unter dem starken Stress und sterben dadurch unter Umständen sogar.