Was du tun kannst
Plastikverbrauch reduzieren
Wir leben in einer Welt des Plastiks. Und natürlich hat die Erfindung der Kunststoffe uns auch viele Vorteile verschafft. Gehen wir in den Supermarkt, sind die meisten Produkte in Plastikverpackungen gepackt, um sie länger haltbar zu machen. Zudem ist Plastik sehr leicht im Vergleich zu Glas oder anderen Materialien und hat somit den Transport vieler Produkte um ein Vielfaches erleichtert. Abgesehen davon ist es vielfältig einsetzbar, dadurch, dass es sich in die verschiedensten Formen und Härtegrade bringen lässt.
Und genau deswegen ist es auch so schwer darauf zu verzichten. Doch leider bringt Plastik eben auch unzählige Nachteile für unsere Umwelt und insbesondere für die Lebewesen im Ozean mit. Plastik benötigt in der Natur sehr viele Jahre um zu verrotten und insbesondere Einwegplastik erfüllt einmal einen Zweck und ist dann unterumständen ewig in der Natur zu finden.
Aus diesem Grund sollten wir versuchen, unseren eigenen Plastikkonsum zu reduzieren, auch wenn es vor allem für den Endkonsumenten nicht immer einfach ist.
Hier also ein paar Tipps von uns, wie ihr Plastik-Reduktion leicht in euren Alltag integrieren könnt:
- Wenn möglich trinkt Leitungswasser bzw. gefiltertes Wasser und verzichtet auf Plastikwasserflaschen. Vor allem wenn ihr an Orte reist, wo Plastik noch nicht recycled wird, ist es wichtig, nicht noch mehr Plastik zu nutzen.
- Lasst die Strohhalme weg. Ja es mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, allerdings braucht niemand wirklich einen Strohhalm zum Trinken und daher sollte es leichtfallen, hier zu verzichten.
- Nutzt Stoffbeutel, Rucksäcke oder Körbe statt Plastiktüten für euren Einkauf.
- Falls ihr den Luxus genießt und einen solchen in eurer Nähe habt: Geht in Unverpacktläden einkaufen.
- Versucht in Plastik verpackte To-Go Mahlzeiten zu vermeiden und nehmt euch lieber die Zeit vor Ort zu essen oder selbst zu kochen.
- Achtet beim Kauf von Obst und Gemüse darauf, auch hier lieber Produkte zu wählen, die nicht noch extra in Plastik verpackt sind.
- Viele Produkte wie Zahnbürsten, Zahnseide, Ohrstäbchen, Seife, Shampoo etc. gibt es mittlerweile ohne Plastik-Anteil oder Plastikverpackung.
- Wenn Plastikreduktion nicht möglich ist, ist es sehr wichtig darauf zu achten, den Plastikmüll richtig zu entsorgen, um ihn dem Recyclingkreislauf hinzuzuführen und so die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Esse kein Fisch aus industrieller Fischerei
Auch unsere Essensentscheidungen haben einen erheblichen Einfluss auf das Maritime Ökosystem. Vor allem der industrielle Fischfang und Fang von Meeresfrüchten leert zunehmend unsere Meere und ist zusätzlich Schuld daran, dass jährlich tausende Schildkröten, Rochen, Wale und Haie als Beifang sterben. Dazu kommt, dass das Ökosystem wie zum Beispiel der Meeresgrund durch den massiven Einsatz von Fischereigeräten zerstört wird und Unmengen an industriellem Fischereimüll wie bspw. Geisternetze und Fischerleinen durch die Fischereiindustrie in unsere Meere gelangen und zur Verschmutzung beitragen und zu grausamen Toden von gefangenen Tieren führen.
Um diese exzessive Beraubung und Verschmutzung nicht zu unterstützen, ist es am Besten auf industriell gefangenen Fisch und Meeresfrüchte komplett zu verzichten. Leider bietet Fisch aus Fischfarmen, sogenannten Aquakulturen, auch keine gute Alternative, da dieser ebenso dem Ökosystem schadet. Das verwendete Antibiotika, welches eingesetzt wird, um den Parasitenbefall der Fische zu bekämpfen, gelangt ungefiltert als Abwasser ins Meer und beeinflusst somit auch die Wildbestände erheblich.
Verschiedene Label für nachhaltige Fischerei wie bspw. das MSC-Label sind nachweislich auch nicht so nachhaltig, wie sie den Eindruck vermitteln und es kommt immer wieder zu Verstößen. Damit stellen diese Fischereiprodukte auch keine ernsthafte Alternative dar. Für mehr Informationen zu dem Thema empfehlen wir die Dokumentation Seaspiracy.
Wer auf den Geschmack von Fisch aber im Alltag nicht verzichten möchte, für den gibt es mittlerweile tolle vegane und vegetarische Produkte ähnlich zu Lachs oder Fischstäbchen.
Iss weniger Fleisch
Neben dem Konsum von Fischereiprodukten hat auch der Konsum von Fleisch einen großen Einfluss auf unsere Umwelt. Die industrielle Fleischproduktion führt weltweit zu einem erheblichen Ausstoß von CO2 und anderen klimaschädlichen Treibhausgasen. Der Verzehr von Rindfleisch ist dabei besonders klimaschädlich, durch den Ausstoß des etwa 25-mal stärkeren klimaschädlichen Treibhausgases Methan bei der Verdauung der Wiederkäuer. Aber auch die Futtermittelproduktion und damit einhergehende Landnutzung und Entwaldung ist klimaschädlich und biodiversitätsunfreundlich, durch die Zerstörung des Lebensraums und die Nutzung von Pestiziden.
Aus diesem Grund ist es empfehlenswert den Konsum von Fleisch massiv einzuschränken oder gänzlich auf Fleisch zu verzichten. Neben den Auswirkungen auf das Klima, kommt das selbstverständlich auch dem Tierwohl zugute, da Massentierhaltung meist auch mit grausamen Haltungsbedingungen der Tiere einhergeht.
Nutze und esse keine Haiprodukte
Haie werden vom Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen gejagt und immer weiter ausgerottet.
Einer der Gründe, der viele überraschen mag, ist das sogenannte Squalene bzw. eine Form davon das Squalane, ein Öl welches aus der Leber von Haien gewonnen wird und sich in vielen kosmetischen Produkten wie Anti-Aging und Feuchtigkeitscremes, Deos, Haar-Conditioner und Lippenstiften findet.
Und das obwohl es für das tierische Produkt einfache Alternativen gibt, denn Squalene/Squalane kann auch aus Pflanzen gewonnen werden.
Auf der sicheren Seite seid ihr beim Kauf eurer Kosmetik-Produkte immer, wenn sie zertifiziert vegan sind, also frei von jeglichen tierischen Komponenten.
Ein anderer Grund neben der Nutzung von Haiprodukten in der Kosmetik, stellt das Verzehren von Haiprodukten dar. In einigen asiatischen Ländern wird bspw. die dort populäre Haifischflossensuppe konsumiert. Dieser Konsum und die damit einhergehende Nachfrage stellt einen Hauptgrund für das grausame Shark Finning dar.
Neben der Haifischflossensuppe gibt es aber auch viele andere Produkte, die Teile von Haien enthalten. Auch in nicht asiatischen Ländern wird Haifischfleisch zum Konsum in verschiedener Form oder in Hunde- und Katzenfutter verkauft, häufig jedoch unter anderem Namen wie etwa Dogfish, Flake, Schillerlocke, Rock Salmon, Rock Eel und Huss und andere. Selbstverständlich sollten diese Produkte nicht gekauft und konsumiert werden.
Sei respektvoll und folge dem Verhaltenskodex
Seid respektvoll und folgt immer dem Verhaltenskodex, wenn ihr Meereslebewesen begegnet und euch generell in der Natur aufhaltet. Denn auch wenn ihr im offenen Meer mit ihnen schwimmt, ist es wichtig, sie mit eurem Verhalten nicht zu stressen oder zu ängstigen. Das bedeutet vor allem, dass ihr die Tiere eher auf euch zukommen lasst, als hinter ihnen herzujagen. Die oberste und wichtigste Regel lautet jedoch, haltet Abstand und fasst nichts im Meer an. Keine Korallen, Schwämme und schon gar keine Fische, Schildkröten oder andere Meereslebewesen. Zum einen könnte es sein, dass das, was ihr anfasst, giftig ist oder euch verletzt. Zum anderen schadet es auch den Tieren. Und auch wenn ihr unbedingt ein Andenken eurer Reise mit nach Hause nehmen wollt: Was im Meer ist, sollte auch da bleiben. Korallen sind Lebewesen. Sie abzubrechen nimmt nicht nur anderen Lebewesen ihren Lebensraum, sondern ihr tötet damit auch die Koralle selbst. Gleiches gilt für Seesterne und Muscheln.
Wollt ihr unbedingt etwas mit nach Hause nehmen, schlagen wir als Alternative vor: Macht Fotos und Videos. Bereits mit einer ActionCam lassen sich heutzutage tolle Erinnerungsmaterialien für daheim aufnehmen. Aber auch hierbei verhaltet euch bitte respektvoll gegenüber den Tieren, jagt sie nicht und gebt ihnen den Freiraum, den sie brauchen.
Die meisten Touranbieter briefen ihre Gäste, bevor es ins Wasser geht, und klären euch über die Verhaltensregeln auf. Bitte haltet euch an diese Regeln, zum Schutz der Natur und zu eurer eigenen Sicherheit. Achtet bei der Auswahl des Anbieters darauf, dass die Tiere an erster Stelle kommen und der Touranbieter über den richtigen Umgang mit den Tieren und der Umgebung aufklärt. Wenn ihr negatives Verhalten von anderen Gästen beobachtet, sprecht die Leute höflich darauf an und klärt sie auf. Meistens werden Verhaltensverstöße nicht aus Böswilligkeit getätigt, sondern aus Unwissenheit.
Kaufe kein Ticket
Eines Tages werden die Menschen auf diese Zeit zurückblicken und sich fragen, wie es sein konnte, dass wir Tiere für unser Entertainment eingesperrt haben. Genauso wie wir uns heute fragen, wie es sein konnte, dass es jemals Menschenzoos gab. Denn das eine ist genauso falsch wie das andere. Orte wie SeaWorld dienen einzig und allein nur der Unterhaltung und Belustigung der Menschen und bedeuten für die gefangenen Tiere ein Leben voller Leid und Qualen in Gefangenschaft. Kein Delfin oder Seehund springt gern freiwillig jeden Tag durch irgendwelche Reifen. Die Tiere machen das nur, weil sie sonst entweder bestraft werden oder weil sie darauf konditioniert wurden, dass sie dann Nahrung erhalten. Kein Orca lebt gern eingesperrt in winzigen Wassertanks. Das zeigt sich auch immer wieder an ihrem auffälligen Verhalten in Gefangenschaft.
Und wer jetzt glaubt, die Tiere werden damit irgendwie gerettet oder vor dem Aussterben bewahrt, der irrt. Sie werden entweder in Gefangenschaft geboren oder aus der Wildnis als Jungtiere gefangen, damit man ihren Willen noch gut brechen kann. Oft werden Delfinen und Orcas auch die Zähne abgefeilt, damit sie sich nicht gegenseitig oder die Trainer verletzen können. Denn ja, die Tiere verletzen sich in Gefangenschaft auch gegenseitig. Entweder weil sie insgesamt gestresst sind, oder weil Tiere aus verschiedenen Familien zusammen in Becken leben müssen, die sich nicht kennen oder verstehen und auch keine Möglichkeit dann haben, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.
Wir verstehen die Faszination, die diese Tiere umgibt und den Wunsch diese Live zu sehen. Zum einen gibt es heutzutage jedoch fantastische Dokumentationen, wo viel Wissen über die Tiere weitergegeben wird und wunderschöne Aufnahmen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind. Zum anderen gib es auch die Möglichkeit die Tiere in Freiheit zu sehen, zum Beispiel bei einer Whale Watching Tour oder an einigen Orten auch unter Wasser. Achtet jedoch immer darauf den richtigen Tourismusanbieter auszuwählen, dem das Wohl der Tiere am Herzen liegt und der sich richtig verhält. Diese Option ist natürlich mit erhöhten Kosten und Aufwand verbunden und nicht für jeden zu realisieren. Nichtsdestotrotz kann es in unseren Augen niemals eine Alternative sein, die Tiere einzusperren und qualvollen Bedingungen auszusetzen, nur damit jeder Mensch die Möglichkeit hat die Tiere Live zu sehen. Wer die Tiere liebt verzichtet im Zweifel auch eher die Tiere zu sehen, als sie unter diesen unwürdigen Bedingungen anzuschauen.
Nutze Reef Safe Sunscreen
Sonnencreme ist für uns Menschen besonders wichtig, um unsere Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Vor allem wenn wir uns am oder im Meer aufhalten, laufen wir sonst schnell Gefahr, uns einen Sonnenbrand zu holen. Doch leider enthalten viele Sonnencremes schädliche Inhaltsstoffe, für maritime Lebewesen, wie zum Beispiel Korallen. Jedes Jahr landen mehrere tausend Tonnen Sonnencreme im Meer. Das darin enthaltene Octinoxat und Oxybenzon wirkt auf verschiedene Weise negativ auf Korallen, indem sie ihre DNA schädigen, oxidativen Stress verursachen, die Symbiose mit Algen stören, hormonelle Systeme beeinflussen und die Korallen anfälliger für Krankheiten machen. Diese Effekte führen zu Korallenbleiche, einem Prozess, bei dem Korallen ihre symbiotischen Algen verlieren und letztlich absterben können, wenn die Bedingungen sich nicht verbessern. Auch bei anderen Lebewesen wie Fischen und Delfinen konnten schon negative Auswirkungen auf die das Hormonnelle Gleichgewicht nachgewiesen werden.
Aus diesem Grund sollten Cremes mit chemischen UV-Filtern am besten komplett vermieden werden. Doch wie soll man sich nun vor der Sonne noch schützen?
Zum einen ist eine sehr gute Lösung UV-Schutz durch Kleidung. Auch fürs Schnorcheln oder Schwimmen gibt es Rashguards und Hosen mit UV-Schutz. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese auch gegen Berührungen von zum Beispiel Feuerquallen und anderen Nesseltieren schützen.
Die zweite Möglichkeit sind mineralische Sonnencremes mit physikalischen UV-Filtern wie z.B. Zink. Hierbei solltet ihr aber unbedingt darauf achten, dass diese keine Nano-Partikel enthalten. Als Inhaltsstoffe können also entweder Non-Nano-Zinkoxid oder Non-Nano Titandioxid draufstehen, dann seid ihr auf der sicheren Seite. Leider könnt ihr euch bei der Wahl nicht immer auf Labels wie „Reef Safe“ oder „Reef Friendly“ verlassen, da es für diese Label keine einheitlichen oder regulierten Standards gibt, also werft am besten einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Zur Vereinfachung könnte ihr auch die App CodeCheck nutzen und den den Barcode der Sonnencreme einscannen. Damit erhaltet ihr sofort einen Überblick, ob sich problematische Inhaltsstoffe in der Creme befinden und könnt eine gute Kaufentscheidung treffen.
Nehme an Strand und Fluss Clean Ups teil
Da wir leider noch nicht alles Plastik dieser Welt verbannt haben und noch immer tagtäglich Millionen Tonnen davon produziert werden, sind auch unsere Ozeane voll davon und vieles davon wird früher oder später an den Strand gespült. Und das ist aus vielen Gründen nicht gut. Zum einen möchte natürlich niemand gern seinen Urlaub im Paradis zwischen Müll verbringen. Aber noch viel mehr schadet der Strandmüll vielen Tierarten, die diesen entweder mit Nahrung verwechseln und essen oder den Müll für Nestbau oder als Verstecke nutzen. Dabei verheddern oder verletzen sich die Tiere dann oft und sterben. Aus diesem Grund sind Beach Clean Ups ein toller Weg, um einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Rettung der Meere zu leisten.
Und auch wenn ihr nicht direkt am Meer wohnt, könnt ihr auch in eurer Heimatregion einen Teil dazu beitragen, da es sicherlich einen Fluss irgendwo in eurer Nähe gibt. Alle Flüsse münden auf die ein oder andere Weise im Meer, was auch bedeutet, dass der Müll in ihnen ins Meer getragen wird. Daher sind auch Fluss Clean Ups nicht nur wertvoll für Arten, die im und am Fluss leben, sondern letztendlich auch für alle im Meer lebenden Tiere.
Tue Gutes und rede darüber
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, die ozeanische Megafauna zu schützen. Vereine und Stiftungen im Meeresschutz oder wissenschaftliche Forschungsprojekte sind meist auf Spenden angewiesen und ihr könnt so ihre Arbeit unterstützen. Eine andere Möglichkeit zu helfen ist es Petitionen mit dem Ziel des Meeresschutzes zu unterschreiben und über diese zu sprechen.
Es ist auch immer hilfreich, sich selbst über den Meeresschutz weiterzubilden und zu informieren und diese Informationen mit Menschen in eurem Umfeld zu teilen.
Letztendlich kann die Wirkung jeder Person, die hilft, die Ozeane zu schützen, immer vervielfacht werden, sobald andere davon hören oder sehen und das Verhalten nachahmen. Unser Rat lautet also: Geht raus und sprecht über eure Leidenschaft für die Tierwelt der Ozeane! Erzählt Leuten, die ihr kennt, von Ihrem letzten Erlebnis im Meer, tauscht euch über nachhaltige Reiseveranstalter und Projekte zum Meeresschutz aus. Verzichtet auf Geburtstags- und Weihnachtgeschenke und bittet Freunde und Familie, Geld an euren Lieblingsverein im Meeresschutz zu spenden.
Ihr könnt einige Vereine und Projekte auch aktiv unterstützen, indem ihre eure nächste Reise als Volunteering plant und die Projekte vor Ort mit Freiwilligenarbeit unterstützt. So lernt ihr einiges und seht gleichzeitig, wo euer Geld ankommt und was damit bewirkt wird. Darüber könnt ihr wieder in eurem Bekannten- und Freundeskreis sprechen und sie mit eurer Leidenschaft anstecken.
Und wer weiß, vielleicht inspiriert ihr jemanden, der der nächste Ocean Lover wird und die Person erzählt es weiter und inspiriert weitere Menschen zum Handeln…
Was du tun kannst
Plastikverbrauch reduzieren
Wir leben in einer Welt des Plastiks. Und natürlich hat die Erfindung der Kunststoffe uns auch viele Vorteile verschafft. Gehen wir in den Supermarkt, sind die meisten Produkte in Plastikverpackungen gepackt, um sie länger haltbar zu machen. Zudem ist Plastik sehr leicht im Vergleich zu Glas oder anderen Materialien und hat somit den Transport vieler Produkte um ein Vielfaches erleichtert. Abgesehen davon ist es vielfältig einsetzbar, dadurch, dass es sich in die verschiedensten Formen und Härtegrade bringen lässt.
Und genau deswegen ist es auch so schwer darauf zu verzichten. Doch leider bringt Plastik eben auch unzählige Nachteile für unsere Umwelt und insbesondere für die Lebewesen im Ozean mit. Plastik benötigt in der Natur sehr viele Jahre um zu verrotten und insbesondere Einwegplastik erfüllt einmal einen Zweck und ist dann unterumständen ewig in der Natur zu finden.
Aus diesem Grund sollten wir versuchen, unseren eigenen Plastikkonsum zu reduzieren, auch wenn es vor allem für den Endkonsumenten nicht immer einfach ist.
Hier also ein paar Tipps von uns, wie ihr Plastik-Reduktion leicht in euren Alltag integrieren könnt:
- Wenn möglich trinkt Leitungswasser bzw. gefiltertes Wasser und verzichtet auf Plastikwasserflaschen. Vor allem wenn ihr an Orte reist, wo Plastik noch nicht recycled wird, ist es wichtig, nicht noch mehr Plastik zu nutzen.
- Lasst die Strohhalme weg. Ja es mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, allerdings braucht niemand wirklich einen Strohhalm zum Trinken und daher sollte es leichtfallen, hier zu verzichten.
- Nutzt Stoffbeutel, Rucksäcke oder Körbe statt Plastiktüten für euren Einkauf.
- Falls ihr den Luxus genießt und einen solchen in eurer Nähe habt: Geht in Unverpacktläden einkaufen.
- Versucht in Plastik verpackte To-Go Mahlzeiten zu vermeiden und nehmt euch lieber die Zeit vor Ort zu essen oder selbst zu kochen.
- Achtet beim Kauf von Obst und Gemüse darauf, auch hier lieber Produkte zu wählen, die nicht noch extra in Plastik verpackt sind.
- Viele Produkte wie Zahnbürsten, Zahnseide, Ohrstäbchen, Seife, Shampoo etc. gibt es mittlerweile ohne Plastik-Anteil oder Plastikverpackung.
- Wenn Plastikreduktion nicht möglich ist, ist es sehr wichtig darauf zu achten, den Plastikmüll richtig zu entsorgen, um ihn dem Recyclingkreislauf hinzuzuführen und so die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Esse kein Fisch aus industrieller Fischerei
Auch unsere Essensentscheidungen haben einen erheblichen Einfluss auf das Maritime Ökosystem. Vor allem der industrielle Fischfang und Fang von Meeresfrüchten leert zunehmend unsere Meere und ist zusätzlich Schuld daran, dass jährlich tausende Schildkröten, Rochen, Wale und Haie als Beifang sterben. Dazu kommt, dass das Ökosystem wie zum Beispiel der Meeresgrund durch den massiven Einsatz von Fischereigeräten zerstört wird und Unmengen an industriellem Fischereimüll wie bspw. Geisternetze und Fischerleinen durch die Fischereiindustrie in unsere Meere gelangen und zur Verschmutzung beitragen und zu grausamen Toden von gefangenen Tieren führen.
Um diese exzessive Beraubung und Verschmutzung nicht zu unterstützen, ist es am Besten auf industriell gefangenen Fisch und Meeresfrüchte komplett zu verzichten. Leider bietet Fisch aus Fischfarmen, sogenannten Aquakulturen, auch keine gute Alternative, da dieser ebenso dem Ökosystem schadet. Das verwendete Antibiotika, welches eingesetzt wird, um den Parasitenbefall der Fische zu bekämpfen, gelangt ungefiltert als Abwasser ins Meer und beeinflusst somit auch die Wildbestände erheblich.
Verschiedene Label für nachhaltige Fischerei wie bspw. das MSC-Label sind nachweislich auch nicht so nachhaltig, wie sie den Eindruck vermitteln und es kommt immer wieder zu Verstößen. Damit stellen diese Fischereiprodukte auch keine ernsthafte Alternative dar. Für mehr Informationen zu dem Thema empfehlen wir die Dokumentation Seaspiracy.
Wer auf den Geschmack von Fisch aber im Alltag nicht verzichten möchte, für den gibt es mittlerweile tolle vegane und vegetarische Produkte ähnlich zu Lachs oder Fischstäbchen.
Iss weniger Fleisch
Neben dem Konsum von Fischereiprodukten hat auch der Konsum von Fleisch einen großen Einfluss auf unsere Umwelt. Die industrielle Fleischproduktion führt weltweit zu einem erheblichen Ausstoß von CO2 und anderen klimaschädlichen Treibhausgasen. Der Verzehr von Rindfleisch ist dabei besonders klimaschädlich, durch den Ausstoß des etwa 25-mal stärkeren klimaschädlichen Treibhausgases Methan bei der Verdauung der Wiederkäuer. Aber auch die Futtermittelproduktion und damit einhergehende Landnutzung und Entwaldung ist klimaschädlich und biodiversitätsunfreundlich, durch die Zerstörung des Lebensraums und die Nutzung von Pestiziden.
Aus diesem Grund ist es empfehlenswert den Konsum von Fleisch massiv einzuschränken oder gänzlich auf Fleisch zu verzichten. Neben den Auswirkungen auf das Klima, kommt das selbstverständlich auch dem Tierwohl zugute, da Massentierhaltung meist auch mit grausamen Haltungsbedingungen der Tiere einhergeht.
Nutze und esse keine Haiprodukte
Haie werden vom Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen gejagt und immer weiter ausgerottet.
Einer der Gründe, der viele überraschen mag, ist das sogenannte Squalene bzw. eine Form davon das Squalane, ein Öl welches aus der Leber von Haien gewonnen wird und sich in vielen kosmetischen Produkten wie Anti-Aging und Feuchtigkeitscremes, Deos, Haar-Conditioner und Lippenstiften findet.
Und das obwohl es für das tierische Produkt einfache Alternativen gibt, denn Squalene/Squalane kann auch aus Pflanzen gewonnen werden.
Auf der sicheren Seite seid ihr beim Kauf eurer Kosmetik-Produkte immer, wenn sie zertifiziert vegan sind, also frei von jeglichen tierischen Komponenten.
Ein anderer Grund neben der Nutzung von Haiprodukten in der Kosmetik, stellt das Verzehren von Haiprodukten dar. In einigen asiatischen Ländern wird bspw. die dort populäre Haifischflossensuppe konsumiert. Dieser Konsum und die damit einhergehende Nachfrage stellt einen Hauptgrund für das grausame Shark Finning dar.
Neben der Haifischflossensuppe gibt es aber auch viele andere Produkte, die Teile von Haien enthalten. Auch in nicht asiatischen Ländern wird Haifischfleisch zum Konsum in verschiedener Form oder in Hunde- und Katzenfutter verkauft, häufig jedoch unter anderem Namen wie etwa Dogfish, Flake, Schillerlocke, Rock Salmon, Rock Eel und Huss und andere. Selbstverständlich sollten diese Produkte nicht gekauft und konsumiert werden.
Sei respektvoll und folge dem Verhaltenskodex
Seid respektvoll und folgt immer dem Verhaltenskodex, wenn ihr Meereslebewesen begegnet und euch generell in der Natur aufhaltet. Denn auch wenn ihr im offenen Meer mit ihnen schwimmt, ist es wichtig, sie mit eurem Verhalten nicht zu stressen oder zu ängstigen. Das bedeutet vor allem, dass ihr die Tiere eher auf euch zukommen lasst, als hinter ihnen herzujagen. Die oberste und wichtigste Regel lautet jedoch, haltet Abstand und fasst nichts im Meer an. Keine Korallen, Schwämme und schon gar keine Fische, Schildkröten oder andere Meereslebewesen. Zum einen könnte es sein, dass das, was ihr anfasst, giftig ist oder euch verletzt. Zum anderen schadet es auch den Tieren. Und auch wenn ihr unbedingt ein Andenken eurer Reise mit nach Hause nehmen wollt: Was im Meer ist, sollte auch da bleiben. Korallen sind Lebewesen. Sie abzubrechen nimmt nicht nur anderen Lebewesen ihren Lebensraum, sondern ihr tötet damit auch die Koralle selbst. Gleiches gilt für Seesterne und Muscheln.
Wollt ihr unbedingt etwas mit nach Hause nehmen, schlagen wir als Alternative vor: Macht Fotos und Videos. Bereits mit einer ActionCam lassen sich heutzutage tolle Erinnerungsmaterialien für daheim aufnehmen. Aber auch hierbei verhaltet euch bitte respektvoll gegenüber den Tieren, jagt sie nicht und gebt ihnen den Freiraum, den sie brauchen.
Die meisten Touranbieter briefen ihre Gäste, bevor es ins Wasser geht, und klären euch über die Verhaltensregeln auf. Bitte haltet euch an diese Regeln, zum Schutz der Natur und zu eurer eigenen Sicherheit. Achtet bei der Auswahl des Anbieters darauf, dass die Tiere an erster Stelle kommen und der Touranbieter über den richtigen Umgang mit den Tieren und der Umgebung aufklärt. Wenn ihr negatives Verhalten von anderen Gästen beobachtet, sprecht die Leute höflich darauf an und klärt sie auf. Meistens werden Verhaltensverstöße nicht aus Böswilligkeit getätigt, sondern aus Unwissenheit.
Kaufe kein Ticket
Eines Tages werden die Menschen auf diese Zeit zurückblicken und sich fragen, wie es sein konnte, dass wir Tiere für unser Entertainment eingesperrt haben. Genauso wie wir uns heute fragen, wie es sein konnte, dass es jemals Menschenzoos gab. Denn das eine ist genauso falsch wie das andere. Orte wie SeaWorld dienen einzig und allein nur der Unterhaltung und Belustigung der Menschen und bedeuten für die gefangenen Tiere ein Leben voller Leid und Qualen in Gefangenschaft. Kein Delfin oder Seehund springt gern freiwillig jeden Tag durch irgendwelche Reifen. Die Tiere machen das nur, weil sie sonst entweder bestraft werden oder weil sie darauf konditioniert wurden, dass sie dann Nahrung erhalten. Kein Orca lebt gern eingesperrt in winzigen Wassertanks. Das zeigt sich auch immer wieder an ihrem auffälligen Verhalten in Gefangenschaft.
Und wer jetzt glaubt, die Tiere werden damit irgendwie gerettet oder vor dem Aussterben bewahrt, der irrt. Sie werden entweder in Gefangenschaft geboren oder aus der Wildnis als Jungtiere gefangen, damit man ihren Willen noch gut brechen kann. Oft werden Delfinen und Orcas auch die Zähne abgefeilt, damit sie sich nicht gegenseitig oder die Trainer verletzen können. Denn ja, die Tiere verletzen sich in Gefangenschaft auch gegenseitig. Entweder weil sie insgesamt gestresst sind, oder weil Tiere aus verschiedenen Familien zusammen in Becken leben müssen, die sich nicht kennen oder verstehen und auch keine Möglichkeit dann haben, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.
Wir verstehen die Faszination, die diese Tiere umgibt und den Wunsch diese Live zu sehen. Zum einen gibt es heutzutage jedoch fantastische Dokumentationen, wo viel Wissen über die Tiere weitergegeben wird und wunderschöne Aufnahmen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind. Zum anderen gib es auch die Möglichkeit die Tiere in Freiheit zu sehen, zum Beispiel bei einer Whale Watching Tour oder an einigen Orten auch unter Wasser. Achtet jedoch immer darauf den richtigen Tourismusanbieter auszuwählen, dem das Wohl der Tiere am Herzen liegt und der sich richtig verhält. Diese Option ist natürlich mit erhöhten Kosten und Aufwand verbunden und nicht für jeden zu realisieren. Nichtsdestotrotz kann es in unseren Augen niemals eine Alternative sein, die Tiere einzusperren und qualvollen Bedingungen auszusetzen, nur damit jeder Mensch die Möglichkeit hat die Tiere Live zu sehen. Wer die Tiere liebt verzichtet im Zweifel auch eher die Tiere zu sehen, als sie unter diesen unwürdigen Bedingungen anzuschauen.
Nutze Reef Safe Sunscreen
Sonnencreme ist für uns Menschen besonders wichtig, um unsere Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Vor allem wenn wir uns am oder im Meer aufhalten, laufen wir sonst schnell Gefahr, uns einen Sonnenbrand zu holen. Doch leider enthalten viele Sonnencremes schädliche Inhaltsstoffe, für maritime Lebewesen, wie zum Beispiel Korallen. Jedes Jahr landen mehrere tausend Tonnen Sonnencreme im Meer. Das darin enthaltene Octinoxat und Oxybenzon wirkt auf verschiedene Weise negativ auf Korallen, indem sie ihre DNA schädigen, oxidativen Stress verursachen, die Symbiose mit Algen stören, hormonelle Systeme beeinflussen und die Korallen anfälliger für Krankheiten machen. Diese Effekte führen zu Korallenbleiche, einem Prozess, bei dem Korallen ihre symbiotischen Algen verlieren und letztlich absterben können, wenn die Bedingungen sich nicht verbessern. Auch bei anderen Lebewesen wie Fischen und Delfinen konnten schon negative Auswirkungen auf die das Hormonnelle Gleichgewicht nachgewiesen werden.
Aus diesem Grund sollten Cremes mit chemischen UV-Filtern am besten komplett vermieden werden. Doch wie soll man sich nun vor der Sonne noch schützen?
Zum einen ist eine sehr gute Lösung UV-Schutz durch Kleidung. Auch fürs Schnorcheln oder Schwimmen gibt es Rashguards und Hosen mit UV-Schutz. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese auch gegen Berührungen von zum Beispiel Feuerquallen und anderen Nesseltieren schützen.
Die zweite Möglichkeit sind mineralische Sonnencremes mit physikalischen UV-Filtern wie z.B. Zink. Hierbei solltet ihr aber unbedingt darauf achten, dass diese keine Nano-Partikel enthalten. Als Inhaltsstoffe können also entweder Non-Nano-Zinkoxid oder Non-Nano Titandioxid draufstehen, dann seid ihr auf der sicheren Seite. Leider könnt ihr euch bei der Wahl nicht immer auf Labels wie „Reef Safe“ oder „Reef Friendly“ verlassen, da es für diese Label keine einheitlichen oder regulierten Standards gibt, also werft am besten einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Zur Vereinfachung könnte ihr auch die App CodeCheck nutzen und den den Barcode der Sonnencreme einscannen. Damit erhaltet ihr sofort einen Überblick, ob sich problematische Inhaltsstoffe in der Creme befinden und könnt eine gute Kaufentscheidung treffen.
Nehme an Strand und Fluss Clean Ups teil
Da wir leider noch nicht alles Plastik dieser Welt verbannt haben und noch immer tagtäglich Millionen Tonnen davon produziert werden, sind auch unsere Ozeane voll davon und vieles davon wird früher oder später an den Strand gespült. Und das ist aus vielen Gründen nicht gut. Zum einen möchte natürlich niemand gern seinen Urlaub im Paradis zwischen Müll verbringen. Aber noch viel mehr schadet der Strandmüll vielen Tierarten, die diesen entweder mit Nahrung verwechseln und essen oder den Müll für Nestbau oder als Verstecke nutzen. Dabei verheddern oder verletzen sich die Tiere dann oft und sterben. Aus diesem Grund sind Beach Clean Ups ein toller Weg, um einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Rettung der Meere zu leisten.
Und auch wenn ihr nicht direkt am Meer wohnt, könnt ihr auch in eurer Heimatregion einen Teil dazu beitragen, da es sicherlich einen Fluss irgendwo in eurer Nähe gibt. Alle Flüsse münden auf die ein oder andere Weise im Meer, was auch bedeutet, dass der Müll in ihnen ins Meer getragen wird. Daher sind auch Fluss Clean Ups nicht nur wertvoll für Arten, die im und am Fluss leben, sondern letztendlich auch für alle im Meer lebenden Tiere.
Tue Gutes und rede darüber
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, die ozeanische Megafauna zu schützen. Vereine und Stiftungen im Meeresschutz oder wissenschaftliche Forschungsprojekte sind meist auf Spenden angewiesen und ihr könnt so ihre Arbeit unterstützen. Eine andere Möglichkeit zu helfen ist es Petitionen mit dem Ziel des Meeresschutzes zu unterschreiben und über diese zu sprechen.
Es ist auch immer hilfreich, sich selbst über den Meeresschutz weiterzubilden und zu informieren und diese Informationen mit Menschen in eurem Umfeld zu teilen.
Letztendlich kann die Wirkung jeder Person, die hilft, die Ozeane zu schützen, immer vervielfacht werden, sobald andere davon hören oder sehen und das Verhalten nachahmen. Unser Rat lautet also: Geht raus und sprecht über eure Leidenschaft für die Tierwelt der Ozeane! Erzählt Leuten, die ihr kennt, von Ihrem letzten Erlebnis im Meer, tauscht euch über nachhaltige Reiseveranstalter und Projekte zum Meeresschutz aus. Verzichtet auf Geburtstags- und Weihnachtgeschenke und bittet Freunde und Familie, Geld an euren Lieblingsverein im Meeresschutz zu spenden.
Ihr könnt einige Vereine und Projekte auch aktiv unterstützen, indem ihre eure nächste Reise als Volunteering plant und die Projekte vor Ort mit Freiwilligenarbeit unterstützt. So lernt ihr einiges und seht gleichzeitig, wo euer Geld ankommt und was damit bewirkt wird. Darüber könnt ihr wieder in eurem Bekannten- und Freundeskreis sprechen und sie mit eurer Leidenschaft anstecken.
Und wer weiß, vielleicht inspiriert ihr jemanden, der der nächste Ocean Lover wird und die Person erzählt es weiter und inspiriert weitere Menschen zum Handeln…